Motormanagement der Zukunft

MSF-Vathauer und das Fraunhofer IOSB-INA aus Lemgo erforschen im Lernlabor Cybersicherheit interoperable und vor allem sichere Lösungen im Produktionsumfeld.

Echtzeitanalyse des Datenverkehrs über die OPC UA Schnittstelle: Das Fraunhofer IOSB-INA testete die Vathauer-Lösung im Lernlabor Cybersicherheit mit einem speziellen Produktionsdatenerfassungssystem. Bild: Fraunhofer IOSB-INA

Das Field Drive System von MSF-Vathauer Antriebstechnik steht in der Weiterentwicklung.

Detmold/Lemgo. Um Industrie 4.0 Anwendungen, wie Condition Monitoring, Plug-and-Produce oder Optimierung zu realisieren, brauchen Industriekomponenten vor allem eines: eine sichere Industrie 4.0 Kommunikation nach dem derzeit maßgeblichen IT-Sicherheitsstandard IEC 62443. Mit dieser Kommunikation können Produkte und Anwendungen gewünschte Inhalte wie historische Prozessdaten oder Auftrags-, Material-, und Logistikdaten aus dem Umfeld der Maschinen und Anlagen sicher und herstellerneutral untereinander austauschen.

Forschungsobjekt: Frequenzumrichter

Das Team von MSF-Vathauer implementierte daher bereits 2016 prototypisch eine OPC UA Schnittstelle für den Frequenzumrichter Vector Field Drive System ®, der das Abrufen von Daten ortsunabhängig und über das Internet ermöglicht. OPC UA ist ein offener Kommunikationsstandard, der als Ergänzung zu PROFINET verwendet wird.

Nun musste herausgefunden werden, ob die zugänglich gemachten Daten für typische Industrie 4.0 Anwendungen ausreichen und ob die Schnittstelle interoperabel und leistungsfähig genug ist. Vathauer nutzte das Angebot der „Nationalen Kontakt- und Koordinierungsstelle für Industrie 4.0 Testumgebungen“ (I4KMU) und beantragte erfolgreich ein Forschungsprojekt beim Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF. Als Kompetenzpartner in den Bereichen Cybersicherheit und industrielle Automation wurde das Fraunhofer IOSB-INA mit seiner hochmodernen Laborinfrastruktur ausgewählt. Das Forschungsvorhaben profitiert von der SmartFactoryOWL, ¬eine Initiative des Fraunhofer IOSB-INA und der Technischen Hochschule OWL. Zum Projektbeginn wurden umfangreiche Test durch das Fraunhofer IOSB-INA an einem speziell angepassten Versuchsaufbau durchgeführt, um den IST-Zustand der existierenden OPC UA Schnittstelle zu erfassen.

Ziel des Fördervorhabens: Die Entwicklung eines Motormanagementsystems mit OPC UA. Ein solches ist für die Digitalisierung der dezentralen Antriebsautomatisierung von großer Bedeutung. Die Verfügbarkeit von Echtzeit-Prozessdaten bietet das Potenzial weitreichender Optimierungen hinsichtlich Effizienz und Cybersicherheit.

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